Jahresbericht 2022

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | 43 BWL-SYMPOSIUM ZUR UNTERNEHMENSNACHFOLGE Ihr 9. BWL-Symposium am 7. September 2022 im Quadriga Forum Berlin widmete die BStBK den Herausforderungen einer erfolgreichen Unternehmensnachfolge. BStBK-Vizepräsident Karl-Heinz Bonjean betonte in seiner Begrüßungsrede vor über 100 Gästen die aktuelle Brisanz des Themas. Denn laut KfW-Mittelstandspanel werden rund 465.000 Unternehmen bis 2025 unfreiwillig schließen. Bei den meisten liegt es daran, dass sie die Unternehmensnachfolge nicht lösen können, denn immer weniger Personen wollen Unternehmer*in werden. Die Ursachen dafür sind u. a. die gestiegene Unsicherheit durch anhaltende Krisen und der hohe bürokratische Aufwand. Aber auch die zunehmenden Anforderungen an die Unternehmensführung, wie Regulierungen, Vorschriften und Berichtspflichten, schrecken laut Bonjean viele ab. Deutschland müsse mit seiner mittelständisch geprägten Wirtschaft dringend unternehmerfreundlicher werden. Sonst drohe zusätzlich zum Fachkräftemangel eine Unternehmerknappheit. Wie die Politik dies verhindern will, zeigte Michael Kellner, parlamentarischer Staatssekretär beim BMWK, in seinem Grußwort. Er berichtete u. a. über zahlreiche staatliche Möglichkeiten der Gründungsförderung und wies darauf hin, dass diese allen Existenzgründungen, auch denen der Nachfolge, zur Verfügung stehen. Im ersten Impulsreferat machte Dr. Katrin Dorn, Fachberaterin für Unternehmensnachfolge beim DStV, deutlich, dass die Unternehmensnachfolge ein Prozess ist, der längere Zeit in Anspruch nimmt und eine sorgfältige Vorbereitung erfordert. Dr. Diana Taubert, Geschäftsführerin der Patent- und Rechtsanwaltsgesellschaft mbH ETL IP, stellte in ihrem Vortrag ihre Erfahrungen als Übernehmerin eines Unternehmens dar und zeigte auf, welche Hürden sie dabei überwinden musste. Wie können sich Unternehmen auf die Übergabe vorbereiten? Wie findet man eine passende Nachfolge? Diese und weitere Fragen diskutierten die Podiumsgäste unter der Moderation von Heinrich Steinfeld, Geschäftsleitung des NWB Verlags, im Anschluss. Karl-Heinz Bonjean, Dr. Katrin Dorn und Fabian Wehnert, Abteilungsleiter Mittelstand und Familienunternehmen beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), zeigten die Anforderungen aus der Sicht der Beraterschaft und der Wirtschaftsverbände auf. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen sind Steuerberater*innen häufig die ersten Ansprechpartner für Fragen rund um das Unternehmen und auch weit über das Steuerrecht hinaus. Sie sollten Unternehmen frühzeitig für die Notwendigkeit einer Nachfolgeplanung sensibilisieren. Dr. Annette Rückert, Referatsleiterin im BMWK, und Eckart von Schwerin, Referent bei der KfW, gaben zudem einen Überblick zu bestehenden Unterstützungsmaßnahmen. V. l. n. r.: Karl-Heinz Bonjean, Dr. Katrin Dorn, Eckart von Schwerin, Dr. Diana Taubert, Heinrich Steinfeld, MdB Michael Kellner, Dr. Annette Rückert und Fabian Wehnert

RkJQdWJsaXNoZXIy MTM5Mjg=