42 | BStBK-Jahresbericht 2024 6. SYMPOSIUM „LOHN IM FOKUS“: OPTIMIERUNGSPOTENTIAL BEI BETRIEBSPRÜFUNGEN Die BStBK veranstaltete am 10. Oktober 2024 bereits zum sechsten Mal ihr Symposium „Lohn im Fokus“ mit dem Titel „Betriebsprüfung: Optimierungspotentiale in Lohnsteuer und Sozialversicherung“. Mehr als 200 Gäste aus Politik, Berufsstand und Verwaltung nahmen an der hybriden Veranstaltung teil. BStBK-Präsidialmitglied KarlHeinz Bonjean begrüßte die Teilnehmer*innen und hob in seiner Eröffnungsrede hervor, dass trotz aktueller Fortschritte in der Digitalisierung und beim Bürokratieabbau weiterhin großes Optimierungspotential bei Betriebsprüfungen bestehe. In Zeiten des Fachkräftemangels gelte es, insbesondere die Chancen der Digitalisierung und Entbürokratisierung noch stärker zu nutzen. Besonders erfreulich sei aus Sicht des Berufsstands die Einführung einer Vollmachtsdatenbank in der Sozialversicherung. Diese Neuerung werde den digitalen Austausch in der Lohnabrechnung deutlich vereinfachen und auch die Prüfprozesse beschleunigen. Hieran knüpfte Alison Siefert, Steuerberaterin und Vorstandsmitglied der Steuerberaterkammer Niedersachsen, mit ihrem Impulsvortrag „7 Vorschläge zur Weiterentwicklung der Betriebsprüfung in der Lohnsteuer und Sozialversicherung“ an. Sie präsentierte dabei konkrete Ansätze zur Optimierung der Prüfverfahren aus Sicht des Berufsstands. Einen weiteren möglichen Hebel, um die Betriebsprüfung zu verbessern, stellte Mag. Alexandra Platzer, Steuerberaterin aus Wien, in ihrem Vortrag „Nur eine Prüfung im Lohn? – Ein Blick nach Österreich“ vor. Sie erörterte, wie die einheitliche Prüfung für Sozialversicherung und Lohnsteuer bereits in Österreich gelebt wird, und verglich die Prüfungspraktiken zwischen Deutschland und Österreich. Unter der Moderation von Daniela Karbe-Geßler, Leiterin Steuerrecht und Steuerpolitik beim Bund der Steuerzahler Deutschland e. V., debattierten die Referent*innen auf dem Podium mit MdB Markus Herbrand, Steuerberater und Mitglied der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag, Axel Jochim, Leiter des Betriebsprüfungsdienstes der DRV Bund, sowie Yvette Hennig, Referentin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, über die Digitalisierung und Harmonisierung von Betriebsprüfungen. Auch die Teilnehmer*innen vor Ort und im Livestream beteiligten sich an der lebhaften Debatte insbesondere rund um den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Prüfung, Steuerberater*innen als Compliance-Faktor sowie die Übernahme des österreichischen Vorbilds nur einer Prüfung. Einigkeit bestand darin, dass die Digitalisierung der Prüfprozesse auf dem richtigen Weg sei und künftig Prüfungen gänzlich ohne Medienbrüche stattfinden sollten. V. l. n. r.: Axel Jochim, Yvette Hennig, Daniela Karbe-Geßler, Mag. Alexandra Platzer, Alison Siefert, MdB Markus Herbrand und Karl-Heinz Bonjean
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