Jahresbericht 2021

30 | BStBK-Jahresbericht 2021 Europa Interessenvertretung auf nationaler Ebene reicht heutzutage nicht aus, um die Herausforderungen des Berufsstands erfolgreich zu meistern. Denn die europäischen Institutionen als Quelle politischer Entscheidungen beeinflussen mit ihrer Rechtssetzung die deutschen Steuerberater*innen immens. So sah sich der Berufsstand auch 2021 immer wieder mit Maßnahmen konfrontiert, die das deutsche Berufsrecht aufweichen und Qualität, Unabhängigkeit und Verlässlichkeit der Berufsausübung gefährden. Dem wirkte die BStBK auf vielfältige Weise entgegen und setzte sich für die Interessen des Berufsstands ein: [ 1 ] – Neue Brüsseler Videoreihe Ähnlich ihrer bereits bestehenden Videoreihe rief die BStBK eine neue Reihe in deutscher, englischer und französischer Sprache zum Beruf der Steuerberater*innen in Deutschland ins Leben, um dem Berufsstand bei europäischen Entscheidungsträger*innen zusätzlich Gehör zu verschaffen. Hierin bringt BStBK-Präsident Prof. Dr. Hartmut Schwab der europäischen Ebene die Grundpfeiler des deutschen Berufsrechts näher, indem er dessen unterschiedlichen Facetten erläutert und die daraus resultierenden Vorteile für das Gemeinwohl herausstellt. Er veranschaulicht bspw. die Rolle der deutschen Steuerberater*innen als Compliance-Instanz und macht sich für den Schutz der Verschwiegenheitspflicht und der Vorbehaltsaufgaben stark. Die BStBK veröffentlichte die Videos auf ihrem YouTube-Kanal in der Rubrik „Berufspolitik in der EU“. [ 2 ] – Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission zu Vorbehaltsaufgaben Um die Vorbehaltsaufgaben zu schützen, wandte sich die BStBK im Januar 2021 mit einem Schreiben zum laufenden Vertragsverletzungsverfahren der Europäischen Kommission gegen Deutschland an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Seit Juli 2018 läuft das Verfahren, in dem es um die Frage geht, ob die Regelung im Steuerberatungsgesetz

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