Jahresbericht 2021

32 | BStBK-Jahresbericht 2021 [ 5 ] – CSR-Richtlinienvorschlag Am 21. April 2021 legte die EU-Kommission einen Vorschlag zur Überarbeitung der Richtlinie zur Offenlegung nichtfinanzieller Informationen (CSR-­ Richtlinienvorschlag) vor. Ziel ist, dass Unternehmen künftig verlässliche und vergleichbare Nachhaltigkeitsinformationen bereitstellen. Die BStBK nahm am 4. Juni 2021 zu dem Richtlinienvorschlag gegenüber dem BMJV Stellung. Sie stellte dabei klar, dass es nicht Aufgabe der Rechnungslegung sein sollte, insbesondere kleineren Unternehmen zusätzliche Verpflichtungen aufzuerlegen, um die in der Richtlinie genannten Zielsetzungen nichtfinanzieller Berichterstattung zu erreichen. Zudem gelte es, zusätzlichen Bürokratieaufwand zu vermeiden. Ein weiterer Kritikpunkt der BStBK: Die EU-Kommission stelle die Unternehmens- und Steuerberatungspraxis mit dem CSR-Richtlinienvorschlag vor zu große Herausforderungen. Bspw. steige so die Zahl der berichtspflichtigen Unternehmen, gleichzeitig sei aber die Ausgestaltung der anzuwendenden EU-Berichtsstandards nicht klar und der Zeitplan für eine Erstanwendung bereits für das Geschäftsjahr 2023 äußerst ambitioniert. Die BStBK forderte daher ausreichend Zeit und Klarheit für berichtende Unternehmen und ein praktikables Maßnahmenpaket. [ 6 ] – Zusammenarbeit von BStBK und DStV Bisherige Erfahrungen mit den EU-Institutionen zeigen, dass es zielführender ist, überall dort, wo es inhaltlich möglich ist, Kräfte zu bündeln. Daher kooperierten BStBK und der DStV auch im Jahr 2021 unter dem Dach der German Tax Advisers (GTA) auf europäischer Ebene und sprachen für den Berufsstand mit einer Stimme. So führte BStBK-Präsident Prof. Dr. Hartmut Schwab im Namen der GTA im Juli mehrere Gespräche mit Mitgliedern des Europäischen Parlaments zu den aktuellen Themen des Berufsstands. Zu den Gesprächspartner*innen zählten die deutsche Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments MdEP Nicola Beer, MdEP Andreas Schwab, MdEP Markus Ferber und MdEP Engin Eroglu. Ebenfalls im Juli empfingen die GTA zudem die Brüsseler Vertreter*innen der Freien Berufe zu einem fachlichen Austausch. Im Mittelpunkt der Diskussion standen u. a. die von der Europäischen Kommission vorgelegten Reformempfehlungen für reglementierte Berufe. 2021 führten die GTA außerdem ihre Veranstaltungsreihe „Brüsseler Berufsrechtsdialog“ fort. So widmeten sie im Februar einen Livestream dem Thema „Die Zukunft des Berufsrechts“. BStBK-Präsident Prof. Dr. Hartmut Schwab und DStV-Vizepräsident Torsten Lüth diskutierten dabei mit MdEP Evelyne Gebhardt und Martin Frohn von der Europäischen Kommission über Binnenmarktfragen, Verhältnismäßigkeit und künftige Herausforderungen im Berufsrecht der Steuerberater*innen. Im November ging es weiter mit einer hybriden Konferenz zur Rolle des deutschen Berufsrechts bei der Geldwäschebekämpfung in Brüssel. Neben den Gästen vor Ort verfolgten rund 800 Interessierte aus ganz Europa die Veranstaltung im Livestream. Auf dem Podium diskutierte BStBK-Vizepräsident Dr. Holger Stein die neuen Vorschläge der EU-Kommission zur Geldwäscheprävention mit MdEP Markus Ferber und der stellvertretenden Generaldirektorin der EU-Kommission für Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und die Kapitalmarktunion, Alexandra Jour-Schroeder. [ 7 ] – BStBK in der ETAF Ein weiteres Bündnis, in dem die BStBK sich bereits seit 2015 für die Belange des Berufsstands einsetzt, ist die European Tax Adviser Federation (ETAF). Im Fokus der Arbeit standen dabei 2021 die Vorschlä-

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