Jahresbericht 2021

Vorwort | 3 Prof. Dr. Hartmut Schwab Präsident der Bundessteuerberaterkammer Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, „Wellenbrecher“ war das Wort des Jahres 2021. Dies steht sinnbildlich für alle staatlichen Maßnahmen, die getroffen wurden, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie abzuwehren. Auch unser Berufsstand war im letzten Jahr ein echter Wellenbrecher – denn wir haben unsere Unternehmensmandanten auf Kurs gehalten. Auf das bis heute Geleistete können wir stolz sein. Wir haben der Gesellschaft bewiesen, was freiberuflich und liberal organisierte Strukturen leisten können. 2021 konnte die BStBK mit ihrem Einsatz wichtige Erfolge für den Berufsstand erzielen. So wurden auf unser Drängen hin u. a. die Antragsfristen zahlreicher Corona-Hilfsprogramme und die Frist für die Schlussabrechnungen verlängert. Wir konnten außerdem durchsetzen, dass bei den Schlussabrechnungen programmübergreifend gearbeitet werden kann und nicht zu jedem Programm eine separate Schlussabrechnung erstellt werden muss. Auch räumte die Bundesregierung dem Berufsstand die dringend benötigte Zeit für die Steuererklärungen und die Offenlegung der Jahresabschlüsse 2019 ein. An diese Erleichterungen gilt es, 2022 anzuknüpfen, denn anders sind künftige Herausforderungen wie die Grundsteuer-Reform nicht zu meistern. Dafür machen wir uns im Sinne unseres Berufsstands stark. Doch das Engagement der BStBK allein durch die „Corona-Brille“ zu betrachten, ergäbe ein unvollständiges Bild. Denn in 2021 steckte weit mehr als reine Pandemie-Bewältigung. Unter anderem arbeitete die BStBK intensiv an den Vorbereitungen zur Steuerberaterplattform. Im Juli erteilte sie den Zuschlag im entsprechenden Vergabeverfahren und seitdem laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Ein weiteres zentrales Thema, das unseren Berufsstand im Jahr 2021 begleitete, ist die Modernisierung der Betriebsprüfung. Die BStBK erarbeitete u. a. konkrete Reformvorschläge und brachte diese in die vom BMF angestoßene Diskussion ein. Auch im Bereich der Aus- und Fortbildung stellte sie wichtige Weichen für eine digitale Zukunft. So fiel im September der Startschuss für die Vorbereitungskurse zur Fortbildung „Fachassistent*in Digitalisierung und IT-Prozesse“ und die BStBK trieb die Neuordnung der Steuerfachangestellten-Ausbildung mit IT-bezogenen Schwerpunkten voran. Darüber hinaus setzte sich die BStBK bei berufsrechtlichen Gesetzgebungsverfahren sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene erfolgreich dafür ein, die tragenden Säulen der Steuerberatung zu schützen. Sie verteidigte bspw. die Vorbehaltsaufgaben im laufenden Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission gegen Deutschland und gegen die Reformempfehlungen der EU-Kommission für reglementierte Berufe. Außerdem machte sie sich u. a. beim Gesetz zur Neuordnung des Berufsrechts der Berufsausübungsgesellschaften dafür stark, das Berufsgeheimnis zu wahren. Ich bin sicher, das Jahr 2022 wird uns mit weiteren Herausforderungen begegnen. Wir werden die steuer- und berufspolitische Diskussion und die Gesetzesvorhaben kritisch begleiten und unsere praxisnahen Empfehlungen aktiv einbringen.

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