Lohn-­Symposium

Mit ihrer politischen Veran­staltungs­reihe, den jährlich statt­finden­den Symposien, nimmt die Bundes­steuer­berater­kammer ihren gesetz­lichen Auftrag wahr, aktuelle berufs­politische und -rechtliche Ent­wick­lungen zu beobachten und die Berufs­ange­hörigen hierüber zu informieren. Derzeit veranstaltet die BStBK eine Symposiums-Reihe zu betriebs­wirtschaft­lichen Frage­stellungen und eine Symposiums-Reihe unter dem Motto „Lohn im Fokus“.

5. Lohn-Symposium

Am 6. Juli 2023 fand das fünfte BStBK-Symposium „Lohn im Fokus“ mit dem Titel „Aus der Krise lernen: Lohn digitaler und unbürokratischer?“ in Berlin statt. Über 100 Gäste aus Politik, Berufsstand und Wirtschaft nahmen vor Ort und per Live-Stream teil.

Die Veranstaltung widmete sich u. a. den Frage­stellungen: Gab es durch die Corona-Pandemie den lang ersehnten „Digitalisierungs­schub“ in der Lohn­abrechnung? Welche digitalen Möglich­keiten gibt es, um den gesamten Prozess deutlich zu vereinfachen? Welche lohnspezifischen Bürokratie­hürden sind zu nehmen?

BStBK-Präsidialmitglied Karl-Heinz Bonjean stellte in seiner Begrüßung vor allem die Bedeutung des Themas „Lohn“ für den Berufs­stand in den Fokus. Denn Steuerberater* innen sind insbesondere für kleine und mittel­ständische Unternehmen erste Anlauf­stelle – nicht nur bei steuerlichen Themen, sondern auch bei Fragen rund um die Lohnabrechnung.

In seinem Impuls­vortrag mit dem Titel „Hürden im Lohn – Vorschläge zur Verein­fachung“ veranschaulichte Andreas Sprenger, Steuerberater und Mitglied im Aus­schuss Lohn der BStBK, insbesondere die Optimierungs­möglichkeiten aus Sicht des Berufs­stands. Er betonte, dass eine effiziente und vor allem schnellere Nutzung digitaler Abfrage- und Meldeverfahren zukünftig nötig sei. Die Digitalisierung in der Lohn­abrechnung brauche mehr Tempo.

Im Anschluss erläuterte Daniela Karbe-Geßler, Leiterin Steuerrecht und Steuerpolitik des Bundes der Steuerzahler Deutschland e. V., in ihrem Statement „Baustellen für den Gesetzgeber – Anreize schaffen versus Bürokratie“ die Sicht­weise der Steuerzahler*innen auf das Thema Lohn. Sie stellte u. a. klar, dass ein rechtzeitiger Aus­tausch mit der Praxis über neue Regelungen in der Lohn­abrechnung sinnvoll sei. In einem dritten Impuls­referat „Lohnabrechnung nach der Krise – wie geht es weiter?“ gab die für Beitrags­fragen zuständige Referatsleiterin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Vera Bade, Einblick in die nächsten Vor­haben des Gesetzgebers. Geplant sei, aktuelle Verfahren in der Lohn­abrechnung auf mögliches Verbesserungs­potenzial zu überprüfen und das Once-Only-Prinzip stärker zu nutzen.

Abschließend debattierten Karl-Heinz Bonjean, MdB Markus Herbrand, Mitglied des Finanz­ausschusses für die FDP-Fraktion, Max Straubinger, Mitglied des Arbeits- und Sozial­ausschusses für die CDU/CSU-Fraktion, und die Referent*innen auf dem Podium. Bonjean betonte, dass auch die von der BStBK gestartete Steuerberater­plattform künftig Prozesse in der Lohnabrechnung erleichtern werde. Gemeinsam unterstrichen alle Teilnehmer*innen, dass in der Lohn­abrechnung die Digitalisierung weiter vorangetrieben und Bürokratie abgebaut werden müsse.

4. Lohn-Symposium

Am 23. Juni 2022 fand nach coronabedingter Pause das vierte BStBK-Symposium „Lohn im Fokus“ mit dem Titel „Lohn in Europa – Blick zu den europäischen Nachbarn“ in Berlin statt. Über 100 Gäste aus Politik, Berufsstand und Wirtschaft nahmen vor Ort und per Live-Stream teil.

Die Veranstaltung widmete sich u. a. den Frage­stellungen: Wie weit sind die Nachbar­länder Deutschlands bei der Digitalisierung in der Lohn­abrechnung? Welche Best- Practice-Beispiele gibt es dort? Lassen sich diese auf Deutschland übertragen? Denn Steuerberater*innen sind insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen erste Anlaufstelle – nicht nur bei steuerlichen Themen, sondern auch bei Fragen rund um die Lohn­abrechnung. 
 

In seiner Begrüßung stellte BStBK-Präsident Prof. Dr. Hartmut Schwab insbesondere den notwendigen Handlungs­bedarf im Kurz­arbeitergeld-Verfahren klar. Nötig sei es v. a., die Abschluss­prüfungen zu entbürokratisieren, um den Berufs­stand zu entlasten. Zudem mahnte Prof. Schwab eine schnellere Digitalisierung und praxis­taugliche Vertretungs­regelungen für Berufs­angehörige an. Er forderte die Politik auf, Klarheit im Interesse des Berufsstands und der Mandantschaft zu schaffen. 
 

Das Impulsreferat mit dem Titel „Der Blick in die Lohn­abrechnung Österreichs“ hielt Monika Kunesch aus Wien. Sie stellte insbesondere die weitergehenden Befugnisse der österreichischen Steuerberater*innen vor. Anders als in Deutschland können die Berufs­angehörigen auch im Sozialversicherungs- und Arbeitsrecht beraten. Im Anschluss erläuterte Volker Becker von der Deutsch-Dänischen Handelskammer in Kopenhagen, wie Lohn­abrechnungen in Dänemark erfolgen, und Dominique Debs aus Hoenheim stellte die Grundzüge des französischen Abrechnungs­verfahrens vor. 
 

Abschließend debattierten BStBK-Präsidialmitglied Karl-Heinz Bonjean und Carsten Rothbart, Leiter der Steuer­abteilung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), mit den Referent*innen auf dem Podium. Bonjean forderte u. a., das Steuer- und das Sozialversicherungs­recht zu harmonisieren und unter Einbindung der Steuerberater­plattform die weitere Digitalisierung des Verfahrens voranzutreiben. Moderiert wurde die Diskussion von Prof. Dr. Ulrich Sommer, DWS Steuerberater Medien GmbH.
 

3. Lohn-Symposium

Am 11. März 2019 fand das dritte BStBK-Symposium „Lohn im Fokus“ zum Thema „Arbeiten 4.0 – Veränderungen im Lohn?“ in Berlin statt.

Die Veranstaltung widmete sich u. a. den Fragestellungen: Wie verändert sich die Arbeitswelt durch die beiden Megatrends „Digitalisierung“ und „Fachkräftemangel“? Welche Herausforderungen warten auf Steuerberater und ihre Mandanten? Denn Steuerberater sind insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen erster Ansprechpartner – nicht nur bei steuerlichen Themen, sondern auch bei Fragen rund um die Lohnabrechnung.

In seinem Grußwort betonte BStBK-Präsident Dr. Raoul Riedlinger, dass insbesondere der Aufgabenbereich des Steuerberaters in der Lohnabrechnung klar definiert sein müsse. Heute fehle es an klaren Regelungen zur Vertretungs- und zur Beratungsbefugnis des Berufstands im Sozialversicherungsrecht, soweit es die Lohnabrechnung betrifft. Dr. Riedlinger forderte die Politik somit auf, Klarheit auch im Interesse der Mandanten zu schaffen.

Dr. Sylke Piéch, Direktorin des Instituts für Leadership & Human Resources Management an der Internationalen Akademie Berlin, gab in ihrem Vortrag „Arbeiten in der Zukunft“ einen Ausblick in die Zukunft des steuerberatenden Berufs.  Durch den Fokus auf die Beratung sei dieser nicht „wegzudigitalisieren“.

Im Anschluss veranschaulichten Habib Lesevic von der Unternehmensberatung Journey 2 Creation GmbH und Berufsträger Jörg Stade in ihren Impulsvorträgen die sich ändernden Arbeitswelten und die Auswirkungen in der Lohnabrechnung aus Sicht der Unternehmer und des Berufsstands. Stade unterstrich hierbei die künftigen Möglichkeiten für Steuerberater durch zentrale Datenarchive.

Abschließend diskutieren die Referenten unter der Moderation von BStBK-Präsidialmitglied Karl-Heinz Bonjean angeregt mit MdB Markus Herbrand von der FDP-Bundestagsfraktion auf dem Podium und mit dem Publikum. Die Teilnehmer kamen zu dem gemeinsamen Schluss, dass die Arbeit 4.0 die Vergütungsstrukturen und ihre Abrechnung noch komplexer gestalte. Für Steuerberater biete die Digitalisierung so neue Chancen in diesem Beratungsfeld.

2. Lohn-Symposium

Am 12. März 2018 fand das zweite BStBK-Symposium „Lohn im Fokus“ mit dem Titel „Ent-bürokratisierung durch Digitalisierung – Fluch oder Segen?“ in Berlin statt.

In seiner Eröffnungsrede betonte BStBK-Vizepräsident Dr. Holger Stein, wie wichtig es für den Berufsstand ist, jede neue Digitalisierung eines Meldeverfahrens auf den Prüfstand zu stellen. Aus Sicht der Bundessteuerberaterkammer sei daher die Einrichtung einer zentralen Stelle sinnvoll, die die Digitalisierung bündelt. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Digita-lisierung in der Lohnabrechnung hat die BStBK dem Thema mit der Veranstaltung eine eigene Diskussionsplattform geboten. Ziel war es, die Chancen der Veränderung für den Berufsstand und die hierdurch gegebenen Möglichkeiten, Bürokratie dauerhaft abzubauen, aufzuzeigen.

Prof. Dr. Fettke von der Universität des Saarlandes und Forschungsgruppenleiter am Deut-schen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) unterstrich in seinem Eröff-nungsvortrag die zukünftige enorme Veränderung des Tätigkeitsprofils aller Steuerberater aufgrund der Digitalisierung und der künstlichen Intelligenz. Offen sei jedoch, wie sich die Strukturen verändert. Martin Krämer von der DATEV eG bewertete die Prozessdigitalisierung in der Lohnbuchhaltung als Chance für den Berufsstand. Sie steigere zukünftig die Effizienz im Kanzleialltag.

Nadja Riedel von der Haufe Gruppe stellte in ihrem Impulsreferat die Zukunftsvision eines zentralen Portals vor. Überdies könnten alle beschäftigungsrelevanten Daten von Arbeit-nehmern und Arbeitgebern mit beteiligten Institutionen ausgetauscht werden. Zudem stellte Gertjan Buijsen, Lohnsteuerberater aus den Niederlanden, mit einem Blick über die Grenze die weitreichenden Reformen des Nachbarlandes in der Lohnabrechnung vor. Er veran-schaulichte die Vorteile eines einheitlichen Lohnbegriffs sowohl für steuerliche als auch für sozialversicherungsrechtliche Zwecke.

Zum Abschluss der Veranstaltung diskutierten die Referenten unter der Moderation von Mar-ko Wieczorek, Chefredakteur von „Der Betrieb“, angeregt mit BStBK-Präsidialmitglied Karl-Heinz Bonjean und dem Plenum. Gemeinsam betonten die Teilnehmer den positiven Effekt einer einheitlichen Lohndefinition, wie sie in den Niederlanden vorgenommen wurde. Sie könne laut Bonjean dem deutschen System als Vorbild dienen, da die Unterschiede in der Lohnsteuer und dem Sozialversicherungsbeitragsrecht hiermit minimiert würden. So sei eine weitreichende Digitalisierung möglich, die vor allem kleine und mittlere Unternehmen sowie ihre Steuerberater entlaste. Der Weg hin zum niederländischen Vorbild erfordere laut Bonjean einen mutigen ersten Schritt, wie beispielsweise ein Normenscreening, um ein weiteres Auseinanderfallen zwischen Lohnsteuerrecht und Sozialversicherungsbeitragsrecht zu vermeiden.

1. Lohn-Symposium

Am 3. Juli 2017 fand das erste Symposium zum Thema „Risiko Lohnabrechnung: Spannungsfeld zwischen Sozialversicherung und Lohnsteuer“ der Bundessteuerberaterkammer in Berlin statt.

BStBK-Präsident Dr. Raoul Riedlinger betonte in seinem Grußwort die Ziele dieser neuen Veranstaltungsreihe. Die BStBK bietet dem manchmal etwas stiefmütterlich behandelten, aber dennoch für den Berufsstand sehr wichtigen Thema Lohn so eine eigene Diskussionsplattform und verdeutlicht die Kompetenz der Steuerberater auf dem Gebiet der Lohnabrechnung gegenüber der Öffentlichkeit. Monat für Monat werden mehr als 25 Prozent aller Lohnabrechnungen in Deutschland von Steuerberatern erstellt, weil sich insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen dazu meist nicht in der Lage fühlen.

Prof. Dr. Klaus-Dieter Drüen von der Ludwig-Maximilians-Universität München hielt den Eröffnungsvortrag. Hier zeigte er die verfassungsrechtlichen Grenzen und Rechtfertigungen für die Abwicklung der Lohnabrechnung durch den Arbeitgeber auf.

In dem anschließenden Impulsvortrag unterstrich Walter Niermann, Regierungsdirektor aus dem Finanzministerium Nordrhein-Westfalen, die Problematik der hohen Komplexität der Lohnabrechnung. Ivo Hurnik, Regierungsdirektor im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, stellte aktuelle sozialversicherungsrechtliche Brennpunkte und Herausforderungen dar.

Zum Abschluss der Veranstaltung diskutieren die Referenten unter der Moderation von Prof. Dr. Drüen angeregt mit BStBK-Präsidialmitglied Karl-Heinz Bonjean, Rainer Kambeck, Bereichsleiter Wirtschafts- und Finanzpolitik, Mittelstand beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag, sowie abschließend mit dem Plenum.